>> Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung <<
(Antoine de Saint-Exupéry)

Der systemische Ansatz

Die systemische Beratung baut auf modernen Konzepten systemtheoretischer Wissenschaft auf, die mittlerweile Eingang in alle Disziplinen der Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften gefunden haben(DGSF Wilhelm Rotthaus).

Die systemische Perspektive rückt die dynamische Wechselwirkung in den Mittelpunkt. D.h. der Fokus liegt nicht allein auf eine einzelne Person, sondern auf Personen in Beziehungen und ihrer Umgebung. Diese Umgebung wird als System des Einzelnen bezeichnet. Das kann zum Beispiel Familie, Partnerschaft, Schule oder Arbeit sein. In einem System stehen alle Teilnehmer in Verbindung zu einander. (Renate Zwicker-Pelzer / DGSF).

Vorstellen kann man sich das wie in einem Mobile. Die kleinste Aktion eines Einzelnen hat Auswirkungen auf die anderen Personen: Auf den einen mehr, auf den anderen weniger. Aber keine Person bleibt starr oder unverändert, wenn eine Bewegung im System erfolgt. Manchmal werden diese Veränderungen von den einzelnen Teilnehmern im System auch gar nicht bewusst wahrgenommen, sondern eher unterbewusst abgespeichert. Das Problem entsteht erst dann in einem System, wenn eine Bewegung es ins Ungleichgewicht bringt. Andere Teilnehmer müssen sich dann mehr anpassen, als sie vielleicht leisten können. In der Systemischen Beratung stellen wir dann gemeinsam wieder ein Gleichgewicht im System her. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass alle Mitglieder des Systems persönlich anwesend sind. Manchmal reicht es auch aus, wenn unterschiedlichen Perspektiven der Systemteilnehmer mit kreativen Methoden betrachtet und thematisiert werden.

In der Systemik gehen wir davon aus, dass nie ein Mensch alleine ein Problem hat, sondern das dieses Problem im Beziehungsmiteinander entstanden ist und auch dort die Lösung wieder auffindbar ist. Die Bedeutung, die hinter dem Handeln eines Systemteilnehmers ist, steht hierbei im Fokus und nicht die Handlung selber. Wir treten also gemeinsam einen Schritt zurück und horchen auf den inneren Wunsch und das Bedürfnis der Beteiligten.